Sonntag, 30. August 2009

Bericht Deutsche Meisterschaft Bad Wildbad 2009





IXS GDC Bad Wildbad 2009

Endlich ist es soweit, Bad Wildbad, meine Lieblingsstrecke in Deutschland. Man braucht sich keine Gedanken über Reifen machen, da man hauptsächlich auf Sandstein und Sand fährt – normalerweise.
Ich hatte ja schon gehört, dass die Strecke umgesteckt wurde, na und dachte ich, die Steine sind schneller draußen als Du gucken kannst. Falsch gedacht, die Jungs haben neue Waldstücke ausgegraben, da waren einfach nur Wurzeln und Waldboden, Querfahrten schräg zum Hang und so weiter.

Freitag sind wir, Almut und unser Hund ASKA, angereist. Viele Bekannte waren bereits da und hatten uns auch ein Plätzchen frei gehalten, da wir aber abends noch mal nach Hause mussten um unsere Tochter Sophia am nächsten Tag mitzunehmen, konnten wir keinen der tollen Plätze in Anspruch nehmen. Training am Freitag war richtig gut, die Strecke war gut griffig und zwischen den Wurzeln war auch noch genug Erde die einem Halt gab. Die beiden Gaps waren auch gut zu springen, jetzt nur noch so oft als möglich runterrollen um die Streckenführung in den Kopf zu bekommen.

Samstag früh hieß es dann für uns 05:30 Uhr aufstehen, alles ins Auto packen und noch mal ab nach Wildbad. Dort angekommen, bin ich morgens zuerst noch einmal die Strecke abgelaufen. In Wildbad muss es über die Nacht ordentlich geregnet haben. Habe dann erst mal meine Reifen gewechselt und direkt nach der ersten Abfahrt die Stollen abgeknibbelt – jetzt ging es für mich deutlich besser zu fahren. Interessanterweise boten die Wurzelstücke immer noch guten Halt, so dass ich mir darüber keine Gedanken mehr machen mußte. Im Training hatte ich dann noch einen fiesen Sturz direkt am ersten Gap, mir ist auf der Anfahrt der Fuß vom Pedal gerutscht, dadurch war ich viel zu langsam und habe nen Frontflip über die Landung hinaus gemacht – erste Material- und Körperschäden. MoMo stürzte am Samstag so schwer, das sich für ihn das Rennen leider erledigt hatte und er mit einer schweren Hüft und Schulterprellung nur noch Zuschauer sein konnte.

Samstag 16:06 Uhr Seeding Run, ich fahre los und lasse es die ersten paar Meter gemütlich angehen, ab dem ersten Double geht’s dann los. Jetzt erst mal treten, schön Geschwindigkeit für das erste Gap mitnehmen – fatz, voll durch’s Absperrband – ich bin zu früh abgebogen, sitzend rolle ich bis zum Streckenposten am Gap und bitte ihn das Absperrband hochzuheben, damit ich weiter fahren kann. Fluchend weiter zum Donnerbalken und wieder auf’s Fahren konzentrieren. Nach der Schwalbe Kurve denke ich: „Man, ist ja alles trocken“ und habe fast nen Steher. Runter zum Gap, klappt alles wunderbar, weiter zum GangBang und rein in das Wurzelgemüse. Ich komme mir so langsam vor und finde einfach keinen Rhythmus. Vor dem Hasentunnel, ich finde Hasentunnel passender, auch noch mal falsch gefahren und rein in die letzte Wurzelpassage. Oben, bissle rechts rein und gerade runter, ganz unten sind wohl einige große Wurzeln frei gelegt worden. Irgendwie verschlägt es mir das Fahrrad und ich mache einen kolossalen Abflug. Noch auf dem Boden liegend suche ich mein SUNN, stehe auf, greife zum Lenker und weiter, quasi gleich die Rampe runter – noch mehr Material- und Körperschäden. Die restliche Strecke bis ins Ziel ist dann nur noch treten und ein paar Rampen runter fahren, Zeit = 04:34.941 und Platz 26.

Am Sonntag bin ich dann gleich bei der ersten Abfahrt am Anfang der ersten Wurzelpassage noch mal so richtig auf’s Maul geflogen. Sodele... dachte ich in mich hinein, du musst etwas ändern! Ich schaute mir noch mal diverse Streckenabschnitte an und habe dann zu 50% meine Linien umgestellt. Der Rennlauf war total OK, natürlich hätte ich hier und da noch schneller fahren können, aber wer kann das im Nachhinein nicht von sich behaupten? Zeit = 04:16.079 – Platz 22. Die anderen Jungs konnten allerdings einiges vom Hocker lassen: Kevin Setzer – Lizenz Junior = 03:30.663-Platz 2, Thomas Schaal – Senior = 03:44.922-Platz 1, Jens Bayer – Men = 03:38.674-Platz 3, Joachim Schielke – Lizenz Men = 03:41.353-Platz 48 um noch ein paar zu nennen.

Insgesamt war es für uns ein sehr gelungenes Rennen mit einer Kritik: Die Streckenposten müssen ihrer Verantwortung bewusst sein, und das war hier, wie leider auch auf vielen anderen Rennen, von Anfang an nicht der Fall!

cheers
Stieven Harmening